Anlagestrategien

Die verschiedenen Anlagestrategien

Wir von Banktipp.net möchten Ihnen zahlreiche bekannte und weniger bekannte Anlagestrategien vorstellen. Um es gleich vorwegzunehmen: Keine einzige dieser Anlagestrategien ist zu 100% sicher, und ebenfalls keine einzige dieser Strategien ist für jeden Anleger gleichermaßen geeignet. Einige davon sind sehr risikoreich und eignen sich daher nur für Anleger, die im Zweifelsfall auch mit einem Totalverlust ihres Kapitals leben können, andere dagegen erfordern sehr viel Zeit und/oder Arbeitseinsatz, um das Kapital letztendlich wirkungsvoll zu vermehren.

Der Auftrag lautet also zunächst: Lesen Sie sich alle Anlagestrategien aufmerksam durch und erkennen Sie die Methodik, die hinter jeder von ihnen steckt. Anschließend können Sie unter Berücksichtigung der bis hierhin beschriebene Grundlagen des Vermögensaufbaus selbst entscheiden, ob die jeweilige Anlagestrategie für Sie infrage kommt oder nicht.

Weiterhin ist zu erwähnen, dass nicht jede Anlagestrategie jederzeit reibungslos funktioniert. Einige davon hängen von ganz bestimmten Marktsituationen ab, die heute einfach nicht gegeben sind. Auch diesbezüglich gilt es also erst einmal abzuwägen, ob die gewählte Anlagestrategie überhaupt zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist oder nicht. Falls Sie sich als Anfänger eine solche Beurteilung nicht zutrauen, sollten Sie sich nicht davor scheuen, einen erfahrenen Finanzexperten (z. B. einen Finanzmakler oder den Anlageexperten Ihrer Hausbank) mit Ihren Fragen zu konfrontieren.

 

Übersicht Anlagestrategien:

Indikatoren-Strategie

Die Indikatoren-Strategie als Anlagestrategie für den Vermögensaufbau

Wer schon einmal an der Börse gehandelt oder sich zumindest mit diesem Thema beschäftigt hat, dem dürfte der Begriff Indikatoren nicht mehr fremd als sein. Es handelt sich dabei um speziell aufbereitete Signale, die zum Kauf beziehungsweise Verkauf einer Kapitalanlage raten, beziehungsweise darauf hindeuten. Diese Signale werden bei der Indikatoren-Strategie genutzt. Um solche Signale zu generieren, werden sehr komplizierte Analyse- und Berechnungsmethoden angewendet, die wir Ihnen als Privatanleger an dieser Stelle gerne ersparen möchten.

Wie kann ein solcher Indikator im Rahmen der Strategie aussehen?

Ein ganz einfaches Beispiel: Für den Kursverlauf von Aktien werden in regelmäßigen Abständen Durchschnittswerte berechnet die für die Indikatoren-Strategie genutzt werden. Einer davon ist der so genannte gleitende Durchschnitt. An ihm sieht man, wie sich die Aktie innerhalb eines bestimmten Beobachtungszeitraums insgesamt entwickelt hat. Ein solcher gleitender Durchschnitt kann daher gleichzeitig auch als Indikator dienen und eine Aussage darüber treffen, ob es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll ist, das entsprechende Wertpapier zu kaufen beziehungsweise zu verkaufen.

Gefahren von Indikatoren

Eine Gefahr besteht hinsichtlich der Indikatoren allerdings darin, dass deren Richtigkeit keineswegs garantiert ist. So zum Beispiel beim Thema Wirtschaftsnachrichten. Oftmals erweisen sich Meldungen, aufgrund derer Anleger ihre Handelsentscheidungen treffen, im Nachhinein als falsch beziehungsweise viel weniger dramatisch, als es zunächst den Anschein hatte. Es gilt daher der grundlegende Tipp: Wer die Indikatoren-Strategie verfolgt, sollte in seine Handelsentscheidungen unbedingt so viele verschiedene Indikatoren wie möglich mit einbeziehen. Das Risiko, einem falschen Indikatoren aufzusitzen, verringert sich mit der Anzahl der unterschiedlichen Indikatoren, die man berücksichtigt.

Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass wir Indikatoren und Signale als gleichwertig ansehen. Taucht man jedoch etwas tiefer in die Materie ein, so wird deutlich, dass es sich dabei durchaus um ganz unterschiedliche Ausprägungen handeln kann. So resultieren Signale meist aus Nachrichten aus der Wirtschaft, der Politik oder auch der Gesellschaft, während Indikatoren in der Regel durch mathematische Berechnungsmethoden erstellt werden. Dennoch gelten die hier dargestellten Tipps sowohl für Signale als auch für Indikatoren.Die Chart-Strategie als Anlagestrategie für die Kapitalanlage

 

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Chart-Strategie

Die Chart-Strategie als Anlagestrategie für die Kapitalanlage

Ganz ähnlich wie die vorgestellte Indikatoren-Strategie funktioniert auch die Chart-Strategie. Sie eignet sich insbesondere für Wertpapiere aller Art. Der Kernpunkt der Chart-Strategie ist, die Kursverläufe einzelner Wertpapiere oder auch einer gewissen Schnittmenge von Wertpapieren (z. B. im Rahmen eines Aktienfonds) ganz genau zu analysieren und grafisch darzustellen, um anschließend aus den gewonnenen Informationen eine Anlageentscheidung treffen zu können.

Dazu möchte Ihnen Banktipp.net zunächst erklären, worum es sich bei einem Chart genau handelt. Als Chart bezeichnet man die graphische Aufzeichnung eines Aktien- beziehungsweise Währungskurses. Anhand dieser Aufzeichnung soll dargestellt werden, wie sich der betreffende Kurs in einem bestimmten Beobachtungszeitraum entwickelt hat. Mittlerweile gibt es etliche verschiedene Formen von Charts, die entweder einen generellen Überblick geben oder auch für ganz spezielle Verwendungszwecke geeignet sein können.

Chartformationen

Die bekanntesten Formen (Formationen) von Charts sind Kerzencharts, Liniencharts und Balkencharts. Jede dieser Formen beziehungsweise Chartformationen genau zu erklären, würde an dieser Stelle zu weit führen – daher der Ratschlag: Beschäftigen Sie sich in einer ruhigen Minute einmal etwas näher mit den gängigen Charts, wie sie beispielsweise zur Darstellung von Aktienkursen an den Börsen verwendet werden. Auch für andere Investments kann dies niemals schaden, im Gegenteil – es wird Sie sicherlich weiterbringen.

Zurück zur Chart-Strategie: Diese Strategie eignet sich insbesondere für kurzfristige Kapitalanlagen, da die Charts immer nur einen gewissen Beobachtungszeitraum wiedergeben und somit auch nur begrenzt für zukünftige Entwicklungen aussagekräftig sind. Wer besonders langfristig investieren möchte – zum Beispiel im Rahmen einer privaten Altersvorsorge – für den ist die Chart-Strategie höchstwahrscheinlich nicht die geeignete Anlagestrategie.

Wer dagegen beispielsweise für den Kauf einer Immobilie spart, beziehungsweise aus diesen Gründen Kapital vermehren möchte und sich einen festen Zeitraum gesetzt hat, in dem er eine bestimmte Kapitalsumme erreichen möchte, für den könnte sich die Chart-Strategie als genau richtig erweisen. Sie ermöglicht es, kurzfristige und teilweise extreme Schwankungen an den Kapitalmärkten mitzunehmen und sein Kapital so relativ schnell zu vermehren.

 

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Wachstumsstrategie

Die Wachstumsstrategie als Anlagestrategie für das Anlegen von Geld

An solidem Wachstum sind wir sicherlich alle interessiert, besonders wenn es dabei um das eigene Kapital geht. Um dieses zu erreichen, muss man jedoch zunächst einmal wissen, welche Investments für die Zukunft ein derartiges Wachstum versprechen.

Wachstumsstrategie

Hier setzt die Wachstumsstrategie an. Die Wachstumsstrategie konzentriert sich zunächst nicht auf einzelne Investments, sondern beleuchtet erst einmal verschiedene Branchen, um herauszufinden, welche dieser Branchen in der letzten Zeit als unterbewertet anzusehen sind. Dazu vergleicht man die Wachstumswerte einzelner Branchen.

Hat sich schließlich eine Branche gefunden, können innerhalb dieser einzelne Werte gezielt gesucht werden, wobei das Augenmerk auf deren Ertragsentwicklung gelegt wird. Hier werden insbesondere solche Werte gesucht, die eine positive Ertragsentwicklung aufweisen, deren Wachstumsaussichten allerdings bislang offensichtlich noch nicht ausreichend erkannt wurden. Anschließend werden die hinter den Werten stehenden Unternehmen untersucht. Hier wird insbesondere darauf geachtet, ob sich das jeweilige Unternehmen in jüngster Vergangenheit auf einem klaren Expansionskurs befand.

Wachstumsstrategie für Investmentfonds

Wie man bis hierhin erkennt, sollte die Wachstumsstrategie idealer weise in Form von unterschiedlichen Werten verfolgt werden. Daher ist sie insbesondere für Investmentfonds aller Art geeignet. Es handelt sich bei der Wachstumsstrategie um eine grundsätzlich langfristig ausgerichtete Strategie, die z. B. zum Aufbau von Vermögen für die eigene Altersvorsorge sehr gut geeignet ist. Das Risiko bei der Wachstumsstrategie liegt im mittleren Bereich, ist jedoch klar kalkulierbar.

 

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Dividendenstrategie

Die Dividendenstrategie als Sicherheit für den Vermögensaufbau

Wie Sie sicherlich schon erkannt haben, basieren grundsätzlich alle Kapitalanlagestrategien auf den gleichen Grundpfeilern. So auch die Dividendenstrategie. Sie eignet sich insbesondere für langfristige Kapitalanlagen, zum Beispiel als Absicherung für die eigenen Kinder oder zum Zweck des Vermögensaufbaus zur Vorsorge für den Altersruhestand.

Bei der Dividendenstrategie wird insbesondere darauf geachtet, solche Werte für ein Investment auszuwählen, die in der Vergangenheit regelmäßig gute Dividenden eingefahren haben. Das hat einen ganz besonderen Grund: die jeweilige Dividende dient bei der Dividendenstrategie quasi als Reserve, um eventuell sinkende Kurse letztendlich doch noch ausgleichen zu können.

Um die Dividendenstrategie anzuwenden, muss der Anleger zunächst die so genannte Dividendenrendite für den jeweiligen Anlagewert ermitteln. Dabei wird die für diese Anlage erwartete Dividende in ein vorgegebenes Verhältnis zum aktuellen Investmentkurs gesetzt. Der Grundgedanke ist relativ einfach zu verstehen: Anlagewerte, die in der Vergangenheit eine regelmäßige und hohe Dividendenausschüttung erhielten, stehen grundsätzlich für Unternehmen, die finanzkräftig und wirtschaftlich gesund sind.

Dividendenstrategie als doppelte Absicherung

Die Dividendenstrategie verfolgt also im Grunde genommen eine Art doppelte Absicherung. Zum einen werden wirtschaftlich starke und gesunde Unternehmen mit ihren jeweiligen Kapitalanlagen ausgewählt, zum anderen dient die jeweilige Dividendenzahlung als Absicherung für das Kapital des Anlegers. Man muss jedoch wissen, dass die Dividendenstrategie nicht dazu geeignet ist, kurzfristig hohe Gewinne mit seinem angelegten Kapital zu erwirtschaften. Wer also beispielsweise innerhalb weniger Jahre sein Kapital für einen Immobilienkauf vermehren möchte, für den ist die Dividendenstrategie eher ungeeignet.

Der Grund für die besondere Sicherheit dieser Strategie: Die voraussichtliche Dividendenzahlung für ein bestimmtes Anlageprodukt ist in der Regel einfacher vorauszusagen, als ein Kursgewinn. Im Vergleich zu diesem fällt die Dividendenzahlung allerdings meist relativ gering aus, so dass sich nur langfristig mit der Dividendenstrategie ausreichend hohe Gewinne erzielen lassen.

 

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Antizyklisches Handeln

Antizyklischer Handel als Spekulationsmöglichkeit bei der Analagestrategie

Im Grunde genommen ist das antizyklische Handeln gar keine eigene Strategie, sondern eine grundsätzliche Haltung bei der Anlage von Kapital, die sich jeder Anleger nach Möglichkeit zu Eigen machen sollte. Das antizyklische Handeln kann damit praktisch mit allen anderen Kapitalanlagestrategien kombiniert werden und verstärkt diese in idealer Weise.

Antizyklisches Handeln ist nichts für schwache Nerven!

Auf der anderen Seite muss klar sein: Antizyklisches Handeln erfordert vom Anleger sehr starke Nerven und eine entsprechende Disziplin. Wer angesichts fallender Kurse für ein bestimmtes Investment schnell in Panik gerät und dann eventuell unüberlegte Entscheidungen trifft, für den ist das antizyklische Handeln eher nicht geeignet.

Kommen wir zum Kern der Sache: Antizyklisches Handeln heißt nichts anderes, als seine Investments gezielt so auszuwählen, dass diejenigen bevorzugt werden, die sich laut Meinung von Experten momentan in einer eher schlechten Phase befinden. Dabei wird darauf spekuliert, dass sich der jeweilige Wert in absehbarer Zeit zwangsläufig wieder erholen muss. Hinter dem Ganzen steht das Gesetz des sich selbst regulierenden Marktes, welches sich in der Vergangenheit immer wieder als wahr erwiesen hat.

Jede Kapitalanlage befindet sich irgendwann in einer schlechten Phase, und bislang konnte auch jede dieser Kapitalanlagen irgendwann wieder entsprechende Aufwärtsbewegungen verzeichnen. Die Strategie liegt also auf der Hand: Wird ein Investment in einer schlechten Phase erworben, muss daraufhin zwangsläufig wieder ein Aufstieg erfolgen und der Anleger kann sein Kapital somit effektiv vermehren.

Antizyklisches Handeln nicht für kurzfristige Investments!

Es gleicht also nach den bisher gemachten Erfahrungen fast einem Naturgesetz, dass sich jede schlecht laufende Anlage irgendwann wieder einmal erholen muss. Man muss sich allerdings darüber im Klaren sein, dass niemand zuverlässig voraussagen kann, wie lange der Zeitraum dauert, in dem sich der Wert in einer schlechten Phase befindet. Daher kommt die Strategie des antizyklischen Handels ausschließlich für Anleger infrage, die über einen ausreichend großen finanziellen Background verfügen, um auch längere Durststrecke unbeschadet zu überstehen. Für kurzfristige Investments kann diese Strategie tödlich sein, ein Totalverlust des Kapitals ist hierbei nicht selten.

 

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Buy-and-Hold Strategie

Langfristig stabile Werte mit der Buy-and-Hold Strategie als Analagestrategie nutzen

Kennen Sie noch den Börsenguru André Kostolany? Während seines langen Lebens fuhr der gebürtige Ungar immense Gewinne mit seinen Anlagen an der Börse ein und wurde daher von vielen Kapitalanlegern bewundert. Man versuchte regelmäßig, hinter sein Erfolgsgeheimnis zu kommen. Doch Kostolany machte keinen Hehl daraus und teilte seine wichtigste Erfolgsregel jedem mit, der sie hören wollte.

Das Problem dabei – die meisten Anleger glaubten ihm nicht. Seine Regel lautete nämlich, die erworbenen Kapitalanlagen erst einmal für eine möglichst lange Zeit unbeobachtet liegen zu lassen. Einziger Augenmerk ist bei der Buy-and-Hold Strategie darauf zu legen, dass die erworbenen Investments so zuverlässig und stabil wie möglich ausfallen.

Seine Regel leitete Kostolany von einem Grundgesetz der Börse ab. Wer in stabile Werte investiert und das möglichst langfristig tut, der wird sein Kapital mit fast 100-prozentiger Sicherheit vermehren. Der Erfolg gab dem Börsenguru recht. Er hielt seine Anlagen stets über viele Jahre und konnte damit sensationelle Gewinne einfahren.

Genau daran orientiert sich auch die Buy-and-Hold Strategie. Sie bedeutet nichts anderes, als möglichst stabile und zuverlässige Werte herauszukristallisieren, sein Kapital darin anzulegen und dieses dann langfristig in den Anlagen zu belassen. Somit liegen die Nachteile der Buy-and-Hold Strategie bereits auf der Hand: sie eignet sich ausschließlich für Anleger mit einem besonders langen Atem, beziehungsweise solche, die ihr Kapital nicht in absehbarer Zeit für andere Zwecke benötigen.

Am besten fahren Sie mit der Buy-and-Hold Strategie, wenn Sie sich bereits einen Grundstock an Vermögen aufgebaut haben und dieses nun langfristig und sicher, zum Beispiel zum Zweck der eigenen Altersvorsorge, ausbauen möchten.

 

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Daytrading

Daytrading als risikoreiche Analagestrategie für den schnellen Kapitalaufbau

Den Fachbegriff Daytrading haben sicherlich viele Anleger schon einmal gehört, schließlich bildete er eines der Modewörter der achtziger und neunziger Jahre. Damals gehörte Daytrading quasi zum guten Ton und jeder, der etwas auf sich hielt, wollte unter die Daytrader gehen.

Doch worum handelt es sich genau bei der Strategie Daytrading?

Im Grunde genommen ist Daytrading das genaue Gegenteil der erläuterten Buy-and-Hold Strategie. Während bei dieser auf langfristige Investitionen gesetzt werden und der Anleger die erworbenen Werte entsprechend lange hält, investiert der Anleger beim Daytrading sein Kapital, wie der Name bereits andeutet, längstens für einen Tag. Das bedeutet: alle offenen Positionen müssen am Ende des Handelstages geschlossen werden – auch die, bei denen der Anleger offensichtlich Verluste einfährt.

Grundgedanke des Daytradings ist, die kurzfristigen Schwankungen eines Tages an den internationalen Finanzmärkten so gut wie möglich auszunutzen. Und in der Tat haben einige Investoren mit Daytrading in der Vergangenheit große Gewinne einfahren können, viele mussten aber auch herbe Verluste, teilweise ihres gesamten Kapitals, hinnehmen.

Daytrading für besonders risikobereite Anleger

Daran erkennt man, Daytrading eignet sich grundsätzlich nur für besonders risikobereite Anleger, die in kürzest möglicher Zeit die höchsten Gewinne einfahren möchten. Man muss dabei jedoch auch immer mit einem Totalverlust seines Kapitals rechnen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, das Geschehen in der internationalen Politik, in der Gesellschaft und an den Finanzmärkten möglichst genau zu verfolgen, um seine Handelsentscheidungen schnellstmöglich treffen zu können. Das Daytrading erfordert also sehr viel Zeit und Arbeitsaufwand und eignet sich somit auf keinen Fall für Anleger, die das Ganze als Hobby neben ihrem eigentlichen Beruf sehen.

 

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Overnight-Trading

Das Overnight-Trading als risikoreiche Strategie für den schnellen Vermögensaufbau

Wenn Sie den Artikel über das Daytrading ausführlich gelesen haben, werden Sie erkennen, dass das so genannte Overnight Trading lediglich eine etwas weiterentwickelte Variante davon darstellt. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Anlagestrategien besteht darin, dass beim Daytrading sämtliche offenen Handelspositionen zum Ende des Handelstages konsequent geschlossen werden, während diese beim Overnight Trading noch bis zum nächsten Handelstag offen gehalten werden können.

Ziele beim Overnight-Trading

Ziel beim Overnight-Trading  ist es, auch die Kursbewegungen auszunutzen, welche sich nach Abschluss eines Handelstages ergeben, beziehungsweise die vor Eröffnung der Handelsaktivitäten am nächsten Morgen geschehen. In der Vergangenheit hat sich regelmäßig gezeigt, dass aktuelle Meldungen aus der Politik oder der Wirtschaft für kurzfristige, heftige Kursschwankungen sorgen können. In diesem Zusammenhang wird natürlich keine Rücksicht auf eventuelle Handelsschlüsse beziehungsweise Eröffnungen eines Handelstages gelegt. Wer sich dem Overnight-Trading verschrieben hat, der versucht, gerade diese Kursschwankungen für seine Zwecke auszunutzen.

In nahezu allen anderen Bereichen ähnelt das Overnight-Trading dem bereits beschriebenen Daytrading sehr stark. Auch dieses eignet sich insbesondere für risikofreudige Anleger, die ein kurzfristiges Anlageziel verfolgen. Die Risiken sind beim Overnight Trading etwas geringer als beim Daytrading, jedoch droht auch hier immer der Totalverlust des Kapitals, da keine Handelsposition länger als zwei Tage offen gehalten wird.

Wer sich in diesem Bereich versuchen möchte, dem muss klar sein, dass er sowohl an den Handelstagen selbst als auch nach Börsenschluss beziehungsweise vor Beginn eines jeden Handelstages alle Wirtschafts- und Politiknachrichten sorgsam verfolgen muss, wenn er die entsprechenden Signale für seine Handelsaktivitäten ausnutzen möchte. Es muss somit sogar mehr Zeit als beim Daytrading investiert werden, was sicherlich nicht jeder kann beziehungsweise möchte.

 

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Swing-Trading

Swing-Trading als Anlagestrategie für Berufstätige und Anleger mit wenig Zeit

Ziel eine jeden Investments ist es, die Kursbewegungen an den internationalen Märkten möglichst erfolgreich für seine eigenen Werte auszunutzen. Dieses übergeordnete Ziel verfolgt auch die so genannte Swing-Trading Strategie. Der dahinter stehende Gedanke ist also relativ einfach, die Anwendung der Strategie ebenfalls.

Beim Swing Trading werden feste Marken vorgegeben, bei deren Über- oder Unterschreiten der Anleger seine offenen Positionen schließen beziehungsweise eröffnen muss. Aus diesem Grund eignet sich die Swing Trading Strategie insbesondere für Anleger, die nicht viel Zeit dazu haben, sich Gedanken über den passenden Zeitpunkt zum Einstieg oder Ausstieg in ein Investment zu machen, also auch für Berufstätige. Auch für unerfahrene Anleger ist diese Strategie sehr gut geeignet, da diesem praktisch alle Handelsentscheidungen konsequent abgenommen werden.

Swing Trading basiert auf bestimmten Gesetzmäßigkeiten der Börsen, die sich in der Vergangenheit immer wieder gezeigt haben. Spekuliert wird beispielsweise darauf, Lücken im Kursverlauf eines Wertes zu erkennen und darauf zu setzen, dass sich diese Lücken automatisch innerhalb eines gewissen Zeitraums wieder schließen. Diese Erkenntnisse kann der Anleger beim Swing Trading zu seinem Vorteil ausnutzen und zum richtigen Zeitpunkt in die richtigen Werte investieren.

Mit Swing-Trading kurzfristige Kursschwankungen auszunutzen

Wie man hieran erkennt, eignet sich das Swing-Trading insbesondere dafür, kurzfristige Kursschwankungen auszunutzen und die sich daraus ergebenden Gewinne mitzunehmen. Für langfristige Kapitalanlagen ist die Strategie damit weniger geeignet, da der langfristige Trend eines Investments durchaus dem kurzfristigen entgegenlaufen kann und somit dafür sorgt, dass der Anleger über einen längeren Zeitraum sein Kapital verliert.

Man sollte sich auch darüber bewusst sein, dass beim Swing-Trading sehr hohe Risiken bestehen. Ebenso wie beim Daytrading kommt es hier darauf an, den genau passenden Zeitpunkt zu erwischen, um in eine Anlage ein- oder auszusteigen. Verpasst der Anleger diesen Zeitpunkt, so erwischt er unter Umständen den gegenläufigen Trend und ist sein Kapital schneller los, als ihm lieb sein kann. Etwas Erfahrung sollte also unbedingt vorhanden sein, um mit Anlagestrategien wie dem Swing Trading dauerhaft Gewinne zu erwirtschaften.

 

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Wertstrategie

Die Anlagestrategie für Analysten – die Wert-Strategie bzw. W-Strategie

Die Wertstrategie (im Englischen auch „Value-Strategy“ genannt) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Werte an den Finanzmärkten aufzuspüren, die grundsätzlich als unterbewertet gelten. Man kann dabei also nicht unbedingt von einer eigenen Anlagestrategie sprechen, da diese Wertesuche eine der Grundlagen des erfolgreichen Investierens darstellt.

Die W-Strategie geht jedoch noch weiter. Hier zählt nicht einfach nur der oberflächlich ermittelte und in der Regel plakativ dargestellte Wert eines Unternehmens, sondern dessen „wirklicher“ Wert. Dieser wird unter Zuhilfenahme zahlreicher sehr komplizierter Berechnungsformeln ermittelt, die wir Ihnen an dieser Stelle ersparen möchten. Hinzu kommen umfangreiche Datensammlungen und Kennzahlen zum Unternehmen, die man nicht einfach an jeder Ecke bekommt. Bei der Wertstrategie zählt also zunächst die reine Fleißarbeit, das mühevolle Zusammentragen und Auswerten unzähliger Informationen.

Es sind teilweise wochenlange Analysen notwendig, um ein Unternehmen zu ermitteln, in dessen Werte es sich laut der Wertstrategie zu investieren lohnt. Somit eignet sich diese Anlagemethode insbesondere für Investoren, die entweder beruflich mit dem Metier zu tun haben oder es sich leisten können, andere Menschen als Analysten mit den umfangreichen Recherchen zu beauftragen.

Der weltweit bekannteste Investor, welcher unter Zuhilfenahme der Wertstrategie reich geworden ist, ist der Amerikaner Warren Buffet. Er ist durch seine erfolgreichen Investments zum Multimillionär geworden und nimmt in der Liste der reichsten Menschen der Welt regelmäßig einen der vorderen Plätze ein. Wenn das kein Ansporn ist, es ihm nachzutun und sich einmal ausführlich mit der Wertstrategie zu beschäftigen!

 

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Eigene Strategien

Eigene Strategien für den Vermögensaufbau mit Kapitalanlagen

Wir haben Ihnen im Rahmen des Ratgebers über Anlagestrategien die Wichtigsten vorgestellt. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Sammlung vollständig ist und es somit keine anderen Anlagestrategien mehr gibt. Im Gegenteil, würde man alle Anlagestrategien dieser Welt zusammentragen, ergäbe sich daraus ein Buch mit vielen Tausend Seiten.

Zudem ist es wichtig darauf zu achten, dass viele Anlagestrategien im eigentlichen Sinne gar keine Strategie darstellen, sondern einfach nur ein Grundgesetz der Kapitalanlage verkörpern. Dabei können die Grundgesetze durchaus auch gegenteilig ausfallen, schließlich kann der Anleger sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Kursen grundsätzlich Gewinne einfahren.

Einen wichtigen Tipp möchten wir Ihnen noch mit auf den Weg geben. Immer wieder stößt man auf Werbeanzeigen, Videos oder andere Bekanntmachungen, die dem Anleger eine vermeintlich geheime, bislang unentdeckte und absolut todsichere Strategie an die Hand geben möchten, um damit sein Kapital zu vermehren. Meist verlangen die Erfinder solcher Strategien horrende Preise für ein vergleichsweise dünnes Schriftstück oder eine Software, die den versprochen Erfolg bringen soll. Sämtliche Experten raten: Gehen Sie nicht auf solche Angebote ein! So weh es auch tut, es gibt keine Geheimnisse in der Anlage von Kapital, sondern lediglich einige grundsätzliche Regeln, an die man sich nach Möglichkeit halten sollte. Alles andere ist Humbug und taugt nur dazu, dem vermeintlichen Erfinder der todsicheren Strategie das Kapital zu bringen, was er mit eben dieser an den Finanzmärkten nicht generiert.

 

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Eigene Strategien entwickeln

Haben Sie nach dem Lesen der hier vorgestellten Strategien zur Kapitalanlage das passende Modell für Ihre Vorstellungen und Wünsche gefunden? Falls nicht, könnte eventuell eine Kombination aus verschiedenen Strategien genau das Richtige für Sie sein. Wie wäre es beispielsweise damit, die Strategie des antizyklischen Handelns mit der Buy-and-Hold Strategie zu verbinden? Sie erwerben Ihre Investments also dann, wenn Experten sie als gerade relativ schlecht laufend ansehen und halten sie anschließend so lange, bis die Ertragskurve wieder deutlich nach oben zeigt.

Wie man an diesem Beispiel schön erkennen kann, lohnt es sich grundsätzlich, einmal über den Tellerrand hinaus zu schauen und eigene Strategien zu entwickeln. Dabei sollten Sie von dem Gedanken abkommen, eine völlig neue, bislang unentdeckte Strategie zur todsicheren Vermehrung Ihres Kapitals zu entdecken. Dass dies nicht funktioniert, konnten Sie bereits unter der Überschrift „Sonstige Strategien“ nachlesen. Vielmehr gilt es, das bislang zusammengetragene Wissen neu zu kombinieren und daraus eine Anlagestrategie zu entwickeln, die perfekt auf Ihre Vorstellungen und Bedürfnisse passt. Mit dieser Vorgehensweise befinden Sie sich in guter Gesellschaft der wirklich fortgeschrittenen Anleger, die sich nicht nur auf das bereits vorhandene Wissen verlassen, sondern dieses neu kombinieren und davon letztendlich auch profitieren. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei all Ihren zukünftigen Aktivitäten im Bereich der Kapitalanlagen!

 

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